Äppler AG


Die Äppler AG, Niedermeilingen

Von der Landschaftspflege über das Familienevent zum Regionalprodukt Apfelsaft/-wein

Ausgangslage:

Die Gemeinde Heidenrod verfügt über eine noch intakte und in Betrieb befindliche Mosterei.
In einem Nebengebäude des Dorfgemeinschaftshauses Niedermeilingen werden jährlich ca. 200 - 250 Zentner Äpfel zu 7.500 - 8.000 l Most verarbeitet. Die Anlage wird ehrenamtlich von einer Einzelperson gegen Aufwandsentschädigung betrieben.

Die Mosterei ist aus dem DGH-Förderprogramm der „Georg August Zinn“- Zeit entstanden, mithin 60 Jahre alt und in die Jahre gekommen, allerdings im Originalzustand noch voll funktionsfähig.

 Die Chance


Zusätzlich zur derzeit ehrenamtlichen Betreuungsperson hat sich im Ortsteil Niedermeilingen eine Aktivengruppe aus 6 Personen gebildet, die mit den bisherigen Aktiven die „Äppler-AG“ bildet. Sie wollen die Mosterei fortführen und sind bereit für eine neue konzeptionelle Ausrichtung. Das Gebäude und die Mosterei sind mit relativ geringem Aufwand zu ertüchtigen und für eine zukünftige Nutzung zu erhalten. Die Gebäude sind im Eigentum der Gemeinde, die das Projekt unterstützt und langfristig sichert.Die Lage neben dem Dorfgemeinschaftshaus und vor dem Mehrgenerationenplatz mit Freisitz, Spielplatz und Freiflächen, ist ideal. Die Zufahrt ermöglicht die Anlieferung der Äpfel direkt zur Mosterei. Der relativ neu gebildete Fachbereich IV - Forstbetrieb, Jagd, Umwelt - der Gemeindeverwaltung sichert die landschaftspflegerische Begleitung und die Verfügbarkeit der gemeindlichen Bäume. Durch die hohe Zahl an Bäumen auf Gemeindegrundstücken und die Bäume der Mitglieder der „Äppler-AG“ ist ein solider Grundstock der Apfelproduktion verfügbar. 


Die Idee


Zum einen soll die Mosterei als solche renoviert und zukunftsfähig gemacht werden, ohne deren nostalgisches Flair zu verändern.Der Betrieb wird nicht von einer Einzelperson sichergestellt, sondern von der gesamten „Äppler-AG“. Die Streuobstbestände sollen unter Anleitung der „Äppler“-AG und des Fachbereichs IV durch diese und ehrenamtliche Personen einer dauerhaften, fachgerechten Pflege zugeführt werden. Hierzu werden Lehrgänge, Vorträge und Fortbildungen angeboten. Die Ernte der Bäume soll über eine Obstbaumbörse sichergestellt werden. Alle verfügbaren Bäume, auch nach Abfrage gemeldete Bäume, die nicht von Eigentümern genutzt werden, werden über die Gemeindezeitung und Homepage angeboten und gegen eine Schutzgebühr vergeben. Interessierte, die den Zuschlag erhalten haben, ernten das Obst, möglichst im Kreise ihrer Familie und Freunde. Das kann schon zum Event werden, insbesondere für Familien und ihre Kinder ein schönes Erlebnis; aber auch für Kita-Gruppen und Schulklassen. Nach der Ernte können die Äpfel nach Terminvereinbarung in der Mosterei unter Begleitung eines Vertreters der „Äppler“-AG selbst gemostet und der Saft abgefüllt werden.


Ein zweites potentielles Event, ist der Mehrgenerationenplatz, der zum zwischenzeitlichen Entspannen und Verweilen einlädt und den Eltern / Erwachsenen Freiraum zum Arbeiten und ein schönes Umfeld bietet und den Kindern Freiraum und Bewegung ermöglicht.

Die Mosterei steht für alle Baumbesitzer und Apfelernter, die ihr Obst zu Saft und Wein verarbeiten wollen, zur Verfügung.


So die Idee, die den Bogen von der Landschafts- und Baumpflege über das Event zum regionalen Produkt spannt.


Nachhaltigkeit


Die Streuobstbestände sind allgemein über die naturschutzrechtlichen Regelungen geschützt und darüber hinaus handelt es sich oftmals um Ausgleichsmaßnahmen der Gemeinde, so dass sich ein Schutzstatus und langfristige Sicherung, zusätzlich aus den jeweiligen Bebauungsplanverfahren, ergibt.


Die Gemeinde verpflichtet sich auch bei Ausfall des ehrenamtlichen Engagements die Pflege sicherzuzustellen und das Konzept in diesem Segment umzusetzen.


Die Mosterei steht im Eigentum der Gemeinde. Mit Beschluss des Gemeindevorstands ist sichergestellt, dass diese auch zukünftig Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht. Die Räumlichkeiten sind durch ihre Ausstattung zweckgebunden und nicht anderweitig zu nutzen. Als Bestandteil des Dorfgemeinschaftshauses Niedermeilingen und Einbindung in den Mehrgenerationen-/ Dorfplatz ist eine dauerhafte Unterhaltung gegeben.


Auch hier würde die Gemeinde das Angebot der Benutzung nach Wegfall des ehrenamtlichen Engagements sicherstellen.


Vermarktung


Der hergestellte Saft dient überwiegend dem Eigenverbrauch der Beteiligten. Es könnte aber auch der „Heidenroder-Äppler“ bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen erzeugt werden, der dann in der heimischen Gastronomie und (Hof-) Läden angeboten wird.


Ausblick


Es wird ein in sich schlüssiges Konzept beschrieben, das die Pflege der örtlichen Streuobstbestände möglich machen und auf jeden Fall verbessern kann; das die örtliche Bevölkerung, insbesondere Familien, Kinder und Jugendliche anspricht; zu regionalen Produkten und zum aktiven Landschaftserleben hinführt.


Zuletzt wird ein regionales Produkt in den Fokus gerückt und heimisches Obst einer sinnvollen Verwendung zugeführt.


Ansprechpartner:

Ramona Divivier

vorstand@streuobstverein-heidenrod.de

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